29 01 2017
Das Beschreiten neuer Wege ist immer eine Gratwanderung. So kann heute etwas attraktiv und anwendenswert erscheinen, das sich dann doch wieder als Irrweg herausstellt. Unsere Meditationsrunde ist ein solcher Versuch (Start im Jänner 2017) und muss sich erst entwickeln und orientieren.
Eine Zugehörigkeit ist immer ein zweischneidiges Schwert. Kann sein, dass wir diese („Schwesternschaft der Rose“) nur eine Zeitlang probieren und bald wieder lassen.
Es ist auch bei Meditationsgruppen nicht so recht transparent, welche Absichten hinter einer umspannenden Organisation stecken. So gesehen ist die Frage, ob es nicht besser wäre, ohne eine solche kollektive Gleichschaltung einfach eigenständige Zusammenkünfte abzuhalten.
Unsere Absichten sind auch in spirituellem Zusammenhang im Sinn unserer Gesamtausrichtung zu verstehen: Es geht uns um gedeihliche Entwicklung und Zusammenarbeit. Nicht mehr und nicht weniger.
Allen SektenforscherInnen und Sektengurus/guruinnen sei’s gesagt: Hier läuft nichts „eso“! Unser Meditieren ist so zu verstehen, wie es heute sogar die moderne Medizin udn Psychologie anerkennt. Als Mittel, in einem entspannten Zustand etwas fürs Wohlbefinden und zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte zu tun. Wenn das auch nicht mehr erlaubt sein sollte, wären wir wahrlich weit über Orwell und Huxley hinaus.
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Wenn
die Geige
die Vergangenheit vergeben kann
beginnt sie zu singen.
Wenn die Geige alles Sorgen um die Zukunft
aufgeben kann,
dann wirst du
solch‘ eine trunkene, lachende Landplage werden,
dass Gott
sich zu dir niederbeugen
und beginnen wird, dich
in sein Haar
zu kämmen.
Wenn die Geige
jede Wunde, die andre ihr geschlagen haben
vergeben kann,
dann
beginnt das Herz
zu singen.
(aus Daniel Ladinsky: The Gift, Renderings of Hafiz, S. 23; deutsch: J. K. Klasmann)